Monatsgedanken April 2025

Emmaus Israel 2503 FotorIrgendwo hier in Israel in der Umgebung von Jerusalem waren sie seinerzeit unterwegs. Wo genau es geschah, ist umstritten, denn einige Orte auf dem Wege von und nach Jerusalem wurden als „warme Quelle“ oder „heilende Quelle“ bezeichnet. Im Evangelium des Lukas, der die Geschichte zum Monatsspruch überlieferte, wird dieser Ort Emmaus genannt. Zwei Männer waren auf dem Weg dorthin und hatten eine Wegstrecke von ein paar Stunden vor sich. An Gesprächsstoff mangelte es ihnen nicht, denn sie waren noch voll mit den Ereignissen beschäftigt, die sich in Jerusalem zugetragen hatten. Dort war vor kurzem jener Jesus von Nazareth hingerichtet worden, zu dessen Anhängern (Jünger) die beiden Männer zählten. Es war wohl ein trauriges Gespräch auf ihrem Weg, denn ihre Hoffnungen auf den Mann aus Nazareth, von dem sie die Erlösung Israels erwarteten, waren nun wohl auch begraben. Während sie darüber sprechen gesellt sich ein Fremder zu ihnen und fragt interessiert nach, was sie denn so bedrücke. Sie sind völlig überrascht, dass jemand der aus Jerusalem kommt nicht weiß, worüber man seit drei Tagen dort redet. Der Fremde bittet sie davon zu erzählen und sogleich berichten sie ihm von jenem Jesus, den sie einen Propheten Gottes nennen und der nun grausam zu Tode gebracht wurde. Aber damit nicht genug, in seinem Höhlengrab habe man dann auch nicht mal zur vorgeschriebenen Salbung seinen Leichnam gefunden, den man dort tags zuvor abgelegt habe. Der Fremde schüttelt den Kopf und nennt sie „Unverständige“, die nicht begriffen haben, dass dieser Mann der Christus Gottes ist. „Und er fing an bei Mose und allen Propheten und legte ihnen aus, was in allen Schriften von ihm gesagt war.“ (Lk. 24,27) so erzählt es Lukas. Irgendwann kommen sie in Emmaus an und es hat den Anschein, dass der Fremde noch weiterziehen will. Längst sind die beiden Jünger wohl neugierig geworden, wer denn ihr Weggefährte wohl ist und ob er nicht noch mehr weiß. So bedrängen sie ihn doch bei ihnen in einem Haus zu bleiben, denn inzwischen war es Abend geworden. Der Fremde willigte ein und aß mit ihnen zu Abend. Als das Brot auf den Tisch kommt, spricht er ein Dankgebet, segnet es und reicht es an die beiden Männer weiter. Und erst jetzt erkennen sie in dem Fremden jenen Jesus wieder, der einst mit seinen Jüngern das Abendmahl feierte. Sie haben es nun selbst gesehen, er ist auferstanden von den Toten! Aber sie kommen nicht dazu, ihrem HERRN um den Hals zu fallen, denn– so berichtet Lukas –„er wurde vor ihnen unsichtbar.“(Lk 24,31) Nun erinnern sie sich an das Gespräch auf dem Wege und begreifen sich selbst nicht, denn sie hatten es doch schon irgendwie gemerkt, dass ihr Herz gebrannt hatte als dieser Fremde mit ihnen redete!
Für gläubige Christen ist diese Erzählung des Lukas die Aufzeichnung eines Tatsachenberichts, der für sie nicht weniger als die Auferstehung Jesu beweist. Aber die Erzählung des Lukas räumt gerade heute gewiss nicht Argumente der Zweifler zur Seite. Diese befinden sich jedoch in guter Gesellschaft mit den damaligen Jüngern dieses Jesus. Im schon viel früher entstandenen Evangelium des Markus finden wir nur zwei Verse zu dieser Überlieferung, die ihren Kern in der Aussage finden: „Aber auch ihnen glaubten sie nicht“ (Mk.16,13), womit die in Jerusalem verbliebenen Anhänger Jesu gemeint waren, denen die zurückgekehrten Emmaus-Jüngern freudestrahlend ihre Erfahrung auf dem Wege berichteten!
Wenn nicht einmal die erste Generation der Jesus-Leute ihre Zweifel an der Auferstehung hatten, wie soll man diese Haltung, die im biblischen Zeugnis keineswegs nur einmal benannt wird, den modernen Menschen mit nunmehr 2000 Jahren Abstand verübeln? Ist das Osterfest in unserem Monat weithin nicht auch deshalb zu einem familiären Haseneierfest geworden? Einer der bedeutendsten ersten Christen unterstrich jedoch einst, dass Christen aber ohne die Auferstehung Jesu ihren Glauben „zusammenpacken“ können: „Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist euer Glaube nichtig“ (Apostel Paulus in 1. Kor.15,17)
Genau deshalb feierten schon kurz nach dem Tod Jesu Christen die Auferstehung Jesu (Ostern in Verbindung mit dem Passah-Fest), denn ihr „Herz brannte“ für Jesus. Das genau ist aber die Voraussetzung dafür, Jesus als den Auferstandenen Herrn zu erkennen!
Wie aber gerät unser Herz in Brand?
Die Antwort ist: durch das in der Bibel bezeugte Evangelium und den darauf ausgerichteten Predigten. Es gilt sich diesem Wort zuzuwenden und sich anzünden zu lassen, vielleicht in einem Ostergottesdienst im

April Anno Domini 2025

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