Christusgemeinschaft
Oer-Erkenschwick e. V.

Monatsgedanken

Monatsgedanken März 2022

Beterin 2203Betet allezeit
mit allem Bitten und Flehen
im Geist
und wacht dazu mit aller Beharrlichkeit
und Flehen
für alle Heiligen

Epheser 6, 18

 Foto: reenablack (pixbay)

01000010 01100101 01110100 01100101 01110100 00100000 01111010 01110101 00100000 01000111 01101111 01110100 01110100

Alles klar? Nein??? Die Zahlenfolge ist aber doch deutlich zu lesen!?
Im Grunde ist das sogar die Welt, in der wir uns fast täglich bewegen, auch wenn wir nicht zu den Computerfreaks zählen und wir nur - wie vielleicht gerade jetzt - ein Handy benutzen. Einige Eingeweihte haben natürlich erkannt, was es mit der Zahlenfolge der Nullen und Einsen auf sich hat. Das ist ein sog. Binärcode. Wer ihn in eine Suchmaschine eingibt, dem wird meist ein digitaler Übersetzer angezeigt (z.B. http://www.thematrixer.com/binary.php), mit dessen Hilfe man dann die im Grunde sehr einfache Computersprache wieder in unserer Sprache verstehen und lesen kann.
Ersparen wir uns die Details, wie so ein Code im Rechner verarbeitet wird. Wenn wir den Strom anmachen, funktioniert das Ganze ja auch automatisch, denn der Übersetzer ist eingebaut und immer dabei.

Der Monatsspruch aus dem Epheserbrief ist wohl für viele Leser und Leserinnen ebenfalls sehr übersetzungsbedürftig. Auch für spezielle Freaks – nennen wir sie mal CHRISTEN – ist dieser Bibelvers wohl nicht ganz einfach zu verstehen.
Mit Beten und Bitten dürften allerdings selbst Atheisten keine großen Verständnisschwierigkeiten haben, wissen wir doch, dass große Not ein guter Lehrmeister in schlechter Zeit ist. So berichtete die Bürgermeisterin der von Regenflut schwer getroffenen Stadt Altenahr in einem WDR Interview von Ihrer Reaktion angesichts des Elends: „Ich bin Atheistin, aber ich hab als letzte Aktion bevor ich aus dem Rathaus rausgegangen bin, unseren Pfarrer angerufen und gesagt: ‚Bitte beten Sie für unsere Menschen!‘“
Allerdings ruft der Verfasser des Monatsspruchs dazu auf, nicht nur in der Not, sondern eben „allezeit“ also zu jeder Zeit zu beten. Aber wie wird ein Gebet überhaupt gehört, wenn wir mal einen Moment voraussetzen, dass es einen Gott gibt. Betet im Geist, so lesen wir oder vielleicht anders gesagt: Betet mit dem Heiligen Geist. Aber wer oder was ist das?

Gebetshaltung 2203Für Christen ist der >Heilige Geist< nach biblischen Verständnis nichts Besonderes, sondern ist Beifügung zu ihrem Glauben (s. Apostelgeschichte 2,38, 1. Kor.3,16). Aber als solche ist der Geist „glaubenswichtig“! In der Computerterminologie könnte man von einer Schnittstelle oder anders gesagt von einer Kontaktstelle zu Gott reden. Ist diese nicht vorhanden, gestört oder gar zerstört, fehlt die Möglichkeit mit Gott zu reden, was im Grunde nichts anderes ist als Beten. Darum ist die Bitte um den Heiligen Geist und damit die Aufrechterhaltung der Kommunikationsmöglichkeit zu Gott so wesentlich für den christlichen Glauben! (s. Ps. 51,13) Diesen Geist Gottes könnte man auch als den Interpreter - oder nochmal für Computerfreaks gesagt-, als den Compiler ansehen, der unsere Sprache, und damit ist auch unser Denken gemeint, für Gott übersetzt. Dazu kennt die Christentumsgeschichte sehr eigentümliche Beispiele (s. Apg. 2). So hatte die genannte Bürgermeisterin Cornelia Weigand durchaus wohl ein Gespür dafür, dass wer wirksam betet auch den Kontakt zu Gott haben muss.
Auch einen zweiten wesentlichen Aspekt des christlichen Gebets hat sie (unbewusst) erwähnt. In der Ausrichtung des Gebets geht es nicht nur um meine Probleme und Sorgen, sondern vor allem auch um jene der anderen. Christen nennen das Fürbitte. Der Verfasser des Epheserbriefs hat hier in der besonderen Lage seiner Zeit die christliche Gemeinschaft im Blick, genannt die Heiligen. Und er macht überdeutlich, dass das Gebet, das Gespräch mit Gott nicht etwas Beiläufiges ist, sondern zum Alltag dazugehört. Ausdauer (hier mit Flehen übersetzt) und Beharrlichkeit gehören dazu. Und dann wird möglich: „Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist“ (Jak.5,16).
Sich Gott verständlich zu machen und die Sprache Gottes zu verstehen führt also immer in ein geistgeleitetes Gebet. Anders gesagt, der Glaube und darin die Hinwendung zu Gott ist die Voraussetzung dafür, den Übersetzer für die Sprache Gottes in dieser Welt zu bekommen. Und wie schon gesagt, ist dies sogar eine Gratis-App.
Der erste Schritt zum Download dazu wird im o.g. Zahlencode genannt… und somit auch im Monatsspruch.
Und das Ergebnis ist wohl das Wichtigste für Christen und solche die es werden wollen, nicht nur im

März Anno Domini 2022

© D.E.