„Hol‘ mal schnell den Fotoapparat!“, so hätte man vor längerer Zeit gerufen. Heute reicht der Griff zum immer schussbereiten Handy und schon hat man ihn eingefangen – den Regenbogen. Vielleicht ist er hinter dem Sonnenuntergang das zweitmeist fotografierte Motiv. Und Sonne und Regenbogen kann man durchaus als Geschwister betrachten. Es gibt wohl kaum einen alten Meister, der nicht s e i n Bild vom Regenbogen malte. Dabei ist es gar nicht so einfach ihn „in Szene zu setzen“. Dafür gibt’s im Netz allerdings heutzutage viele Fotografier-Anleitungen, denn Original und Bild weichen oftmals stark voneinander ab. Aber was soll’s, nie war es einfacher als heute Erinnerungen mit einem Click zu löschen. So ist es sicherlich auch mit der Geschichte des Regenbogens und seiner Entstehung. Dass diese etwas mit der Lichtbrechung zu tun hat, weiß sicher noch jeder irgendwie, aber selbst der Abiturient von heute käme sicherlich mächtig ins Schleudern, sollte er zwei drei gescheite Sätze mehr dazu machen müssen, geschweige denn zum Symbol des Regenbogens, das oft für unterschiedliche Zwecke gerne verwandt wird. Sei es um für verschiedene Ideologien die Welt für „bunt“ zu erklären, einen Kindergarten farbenfroh zu benennen oder gar ein neues Zeitalter („New Age“) des Wassermanns einzuleiten, ohne dieses Phänomen weiter zu hinterfragen.
Die Deutung des Regenbogens war in der Geschichte der Menschheit jedoch schon immer von besonderem Interesse. War er ein böses Omen einer Welt hinter der Welt oder doch ein positives Zeichen der Götter? Man weiß heute, dass sich nahezu alle Völker der Erde in ihren Mythologien mit dem Regenbogen beschäftigt haben. Irgendwie erschien er immer als Verbindungsweg zwischen Erde und Himmel. Und das war keineswegs eine friedliche Vorstellung, war doch der für den Abschuss der tödlichen Pfeile gedachte Bogen oftmals der Hinweis auf den Kampf der guten Mächte gegen die bösen. Dieser Kampf wird auch das neue Jahr 2019 bestimmen. Wir werden viel Gutes, aber auch viel Böses erleben in einer vielleicht nicht nur gefühlt immer unruhigeren Welt. Aber genau dies scheint ihr Schicksal und das ihrer Menschen zu sein. Einen wirklichen Klimawandel zum Guten hat es auf diesem Planeten nie gegeben. Menschen haben ihr Wissen und den Fortschritt schon immer in beiden Richtungen entwickelt: zum Segen und zum Fluch. Die Bibel erzählt in der Sintflut Geschichte davon, dass der gute Gott dies nicht mehr mitansehen wollte, dass die Bosheit den Menschen von Jugend auf innewohnt (s. 1.Mose 6, 5 u. 8,21). So wird Gott zum Richter über das Böse, vor dem dann schließlich nur noch ein Mensch namens Noah mit seiner Familie bestehen kann. Alle anderen werden von einer großen Flut hinweggerafft. Gerade heute müssen wir wieder lernen, dass solche auch durchaus wissenschaftlich belegbaren Ereignisse nicht unwahrscheinlicher werden (s. Meeresspiegelanstieg) und die Lebensgrundlagen zunehmend gefährdet sind (Überwärmung des Planeten). Aber es gibt eine gute Nachricht in der schlechten. Der Monatsspruch für die ersten 31 Tage des neuen Jahres steht im Zeichen des Regenbogens, der dort nicht Symbol der Vernichtung, sondern der Treue Gottes zu den Menschen ist. Droht euer Tun auch die Erde zu vernichten, so könnte man die Botschaft dieses Gottes zusammenfassen, mag eure Bosheit ein Dauerthema des Planeten bleiben, ich bleibe bei meinem Bund mit euch und der Erde. Und ein paar tausend Jahre später wird dieses Versprechen noch erweitert in Jesus von Nazareth, der der Christus wurde und der die Zusage gibt: „Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende!“ (Matth.28,20). Dies muss man als ganz persönliche Zusage dieses Gottes für uns verstehen. Im neuen Jahr können wir uns in unserem Leben darauf verlassen, dass wir nicht allein sind. Vielleicht ist es mehr als nur ein Zufall, dass es für die neuen Regenbögen, die gewiss am Himmel sichtbar werden, eben Regentage braucht. Lassen wir uns auf Fotos oder in den echten Regentagen unseres Lebens daran erinnern, dass Gottes Bundes-Versprechen gilt, auch
Anno Domini 2019