Wer aktiv in einer der inzwischen zahlreichen Organisationen und politischen Bewegungen gegen die Folgen des Klimawandels unterwegs ist oder zu deren heute sog. „Followern“ gehört, ist vermutlich davon überzeugt: Es gibt nur eine Erde. Die NASA jedoch gibt viel Geld aus, um irgendwo im All eine zweite Erde zu finden, allerdings bislang erfolglos. Der Verfasser des 2.Petrusbriefes etwa um 60 n.Chr. hatte sicher keine Ahnung vom Klimawandel, geschweige denn von einem Weltall. Als er seinen Brief schrieb hat er auch wahrscheinlich nicht gefroren, denn in der Zeit des Römischen Reiches befand sich der nördliche Teil unseres Planeten in einer ausgesprochenen Warmphase (Römisches Klimaoptimum), in der man sich sogar im Süden Englands und in Südskandinavien ein Gläschen selbst angebauten Weines genehmigen konnte. Doch der Monatsspruch weist darauf hin, dass abgesehen vom Klima etwas auf diesem Planeten grundlegend nicht stimmt und sogar Anlass für einen fundamentalen Pessimismus gibt. Dabei geht es nicht um den naturwissenschaftlich so erwarteten fernen, sehr gewissen Untergang von dem was wir heute unser Sonnensystem nennen, „wenn die Himmel vom Feuer zergehen und die Elemente vor Hitze zerschmelzen.“ (2.Petr.3,12). Alles was wir vermutlich und auch unsere Ur-Urenkel nicht mehr erleben, kümmert uns wenig – ein Grundproblem jeder menschlichen Zukunftsgestaltung. Aber der sog. Apostel Petrus spricht von einer gegenwärtigen Erde, auf der Gerechtigkeit kein Zuhause hat. So muss man seine Worte auch lesen, und er ist mit dieser Ansicht und Erfahrung auf der Linie vieler biblischer Aussagen. Würde uns Petrus aus einem Zeittunnel heraus heute begegnen, hätte er dann einen anderen Befund über die gegenwärtigen irdischen Gerechtigkeitsverhältnisse? Wäre die Liste der Gerechtigkeitsprobleme neben jener der Verbesserungen in den letzten 2000 Jahren nicht vielleicht sogar länger? Es gibt wenige Gründe für die Überzeugung, dass das Problem der Gerechtigkeit unter unserem Himmel jemals gelöst wird. Würde dem etwa heute ein Martin Luther King (I have a dream, 1963) widersprechen im Blick auf die Ergebnisse nicht nur seines Kampfes für Gleichheit und gegen Rassismus? Zur Zeit des Petrus waren die Christen von der baldigen Wiederkunft ihres Herrn nicht nur tief überzeugt, sondern auch davon, dass mit ihm eine neue Erde der Gerechtigkeit unmittelbar vor der Tür steht. Aber ein bis zwei Generationen später schwand diese Hoffnung zunehmend und alsbald hatten die nichtchristlichen „Spötter“ ihren „Beweis“, dass der Glaube ein Trugschluss sei (2.Petr.3,3). Petrus jedoch ermutigte in seinem Brief die Christen dazu, ihre Hoffnung nie aufzugeben und dabei vor allem nicht in menschlichen Zeitdimensionen zu denken, denn er gab zu bedenken „dass ein Tag vor dem Herrn wie tausend Jahre ist und tausend Jahre wie ein Tag (2.Petr.3,8). Kein Naturwissenschaftler würde so einem relativen Zeitkonzept per se widersprechen und das ist im biblischen Horizont sogar mehr als mit der sog. Zeitdilatation im Sinne Einsteins verbunden. Doch das Warten auf den Planeten B Gottes war für die ersten Christen wie auch für die heutigen nie ein bloßes „Totschlagen der Zeit“ im irdischen Wartesaal. Jesus selbst, der die neue, gerechte Erde - genannt Reich Gottes - verheißen hatte, forderte zugleich dazu auf, die gegenwärtige nach Kräften besser zu machen (s.Matthäus 5 u. 25, 35-40). Das war bereits wieder und wieder auch schon eine alttestamentliche Forderung über Jahrhunderte hinweg. (s.Psalm 82, 3-4). Dieses Warten auf Gottes neue Welt war und ist verbunden mit einem gerechten (Um)Gestalten der alten Welt. Dort ist erst dann im Sinne Jesu „das Reich Gottes (…) mitten unter euch.“ (Lukas 17,21)Anders gesagt, die himmlische Strahlkraft dieses Planeten B ist schon jetzt auf der alten Erde spürbar, ohne dass sie selbst zu einem Reich Gottes wird, in dem die Gerechtigkeit wohnt und sich endgültig durchsetzt. Diese zur Aktivität auffordernde Hoffnung im Sinne Jesu (vgl. Matth.25, 24ff.) ist ein Lichtstrahl aus einem neuen Himmel auf den nicht nur jahreszeitlich dunkler gewordenen irdischen Himmel im
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