Monatsgedanken Juli 2021

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Gott ist nicht ferne
von einem jeden unter uns,
denn in ihm leben,
weben und sind wir.
Apostelgeschichte 17,27

Bild: capri23(Ralph)

 
Wie weit ist Gott von uns tatsächlich entfernt? Selbst für Atheisten und Menschen, die mit anderen Welten hinter der Sichtbarkeits- und wissenschaftlichen Nachweisgrenze nichts anfangen können, kommt doch manchmal hier und da ein unbehagliches Gefühl des Alleinseins auf. Sind wir aus dem Nichts gekommen und gehen in ein Nichts? Dem ersten Kosmonauten der Weltgeschichte wird der Satz zugeschrieben, er habe aus seinem Raumschiff heraus bei der Erdumrundung keinen Gott gefunden. Der Philosoph Immanuel Kant begleitete seine Studenten zum Semesterbeginn stets zur Kirche, ging aber selbst nicht mit hinein. Einen beweisbaren Gott gab es für ihn nicht, aber verzichtbar war Gott auch wieder nicht, denn es galt u.a. zeitlose Menschheitsfragen vernünftig zu klären wie: „Was kann ich wissen? Was darf ich hoffen?“. Schon mehr als 2000 Jahre vor dem Altmeister der Philosophie beschäftigten sich epikureische und stoische Philosophen damit und trafen in Athen auf einen Schwätzer- wie sie ihn nannten - mit dem Namen Paulus, aus dessen Rede der Monatsspruch (s.o.) entnommen ist. Immerhin interessierte die Philosophen seine Meinung so sehr, dass sie ihm die Ehre zu Teil werden ließen, mit ihnen auf dem sog. Areopag – dem obersten Rat Athens – zu diskutieren, um die für sie neue Lehre zu hören. Einverstanden waren sie mit Paulus damit, dass ein Gott als „Urgrund des Seins“ vorstellbar ist, aber auch mehrere Götter vielleicht sogar denknotwendig sind, um die menschliche Existenz zu erhellen. Dass man dabei durchaus Denkfehler machen kann, war diesen Philosophen bewusst und so sicherten sich einige ab, indem sie einen Altar für einen (noch) unbekannten Gott errichteten. In diesem Sinne geht Paulus als offensichtlich guter Kenner dieser Lehren auf sie ein (Apg.17,23) und versuchte sie mit dem unbekannten Gott bekannt zu machen, von dem her und auf den hin alles menschliche Leben ausgerichtet sei. Diesen Gedankenschritt konnten sie noch mitgehen, aber ein naher Gott, der sich um das Schicksal der Menschen aktiv kümmert, der geradezu darin „fühlbar“ wird und am physischen Ende des Lebens seinen Menschen eine Auferstehung ermöglicht….das war zu viel und zu unvernünftig in ihrem Weltbild.
Rund 1500 Jahre später ergänzt Martin Luther Paulus und hätte den Athenern entgegnet: „So spielt auch die Vernunft Blindekuh mit Gott und tut lauter Fehlgriffe und tappt immer daneben, so dass sie das Gott nennt, was nicht Gott ist, und umgekehrt nicht Gott nennt, was Gott ist, was sie beides nicht täte, wenn sie nicht wüßte, dass Gott wäre, oder gerade wüßte, welches oder was Gott wäre.“ (1526 Jona Auslegung) Mit anderen Worten: Gott ist weder ein Produkt der menschlichen Vernunft, noch lässt er sich mit ihr erfassen und in die Nähe der Menschen rücken. Wie aber dann?
Nochmals 500 Jahre weiter ist das Thema für die aktuell lebenden Generationen weder erledigt, noch vernünftig beantwortet. „Denn was man von Gott wissen kann, ist unter ihnen offenbar, weil Gott es ihnen offenbart hat.“ (Paulus in Römer 1,19) Gott ist derjenige, der einen Schritt auf die Menschen zumacht, nicht umgekehrt. Gott hat sich in Jesus Christus wieder in die Nähe der Menschen begeben und ist da und lässt sich finden.loom 4564223 1280 Millionen Christen bezeugen diese Nähe Gottes in ihrem Leben und richten es darauf aus, gestalten ihr Leben mit Gott! Dieses Weben-dieses Verknüpfen - der immer sehr persönlichen Lebensfäden führt zu sehr unterschiedlichen Kleidungsstücken. Ihre Form erhalten sie durch die Einbindung Gottes. Dass die Weber darin  zeitlebens unvollkommen bleiben, und immer wieder Webfehler machen, entfernt sie nicht von Gott, der in gnädiger Zuwendung selbst nahe bleibt, und sich finden lässt, von jedem der ihn sucht, auch im

Juli Anno Domini 2021
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